Es war schon faszinierend, welche Vielfalt durch Kreativität und großes bürgerschaftliches Engagement im STT WHO durch „Corona“ hervorgezaubert wurde.
Sicher, die organisatorische Struktur war vorhanden, aber Corona ließ das soziale Wirkmoment des STT’s in hellerem Licht erstrahlen. Als Masken Mangelware sind zaubern die Näherinnen auf WHO in Heimarbeit Masken für uns auf WHO. Es entwickelt sich unter dem Motto „WHO hilft“ eine Vermittlungsstelle – ich suche ich helfe – als Einkaufs- oder Reparaturhilfe. Räumlichkeiten werden als Homeoffice zur Verfügung gestellt. Es gibt Nachhilfeeinheiten für Schülerinnen und Schüler, die zu Hause die notwendige digitale Ausstattung nicht haben. Stuhlplatzkonzerte begeistern alle. Die einen haben Gelegenheit sich darzustellen, die anderen genießen im Freien und Spenden reichlich für die Musik.
Parallel dazu nimmt das Förderprogramm Soziale Stadt Fahrt auf, für dessen Fördermittel WHO 2019 einen positiven Bescheid erhalten hatte, für das ich bereits 2007 zum ersten Mal forderte, diese Mittel zu beantragen. WHO besteht 50ig, der STT 10 Jahre und man spürt und sieht es überall auf WHO, dass die seinerzeit wegweisende Idee einer gelungenen Wohnbebauung der kurzen Wege und zentralen Erreichbarkeit aller lebensnotwendigen und sozial wünschenswerten Einrichtungen nur noch lückenhaft erfüllt wird. Durch eine gänzlich andere Bevölkerungsstruktur, die zunehmende Leere im Zentrum und neue Bedarfe für Integration, Inklusion und Ältere muss die Versorgungsstruktur dringend angepasst werden.
Ein großes Plus aus dem Bundesförderprogramms ist ein Stadtteilbudget, bei dem sich Bürgergruppen und Institutionen mit ihren Projekten bewerben können. So laufen inzwischen verschiedene Projekte trotz Corona: Der Fotowettbewerb „WHO hat viele Gesichter – zeig uns eines“ mit einer demnächst stattfindenden Preisverleihung; die Balkone sollen grüner werden – es wird gesät und gegärtnert; die Fahrradwerkstatt soll auf WHO erweitert werden; die Spielstraßen sollen echte Spielflächen für Kinder sein, u.v.m. Dies ist heutzutage ohne bürgerschaftliches Engagement undenkbar. So bildet sich ein Begleitkreis und Arbeitsgruppen, die sich aktiv an der Neuausrichtung beteiligen und kreativ-positive Vorschläge einbringen. Aber es sind auch die Stimmen derjenigen zu beachten, die um den gewohnten Bestand fürchten und Änderungen rundheraus ablehnen. Diese Entwicklung wird nun durch das Team soziale Stadt der Verwaltung begleitet und diesem Team obliegt es, die Ansprüche und Interessen gemeinwohldienlich zu harmonisieren. Und konkret hat sich schon einiges getan und es bleibt für alle auf WHO spannend!